Glossar

BIPoC

BIPOC ist die Abkürzung für Black, Indigenous and People of Colour.
Der Begriff dient als politische Selbstbezeichnung von Schwarzen, Indigenen und nicht-weißen Menschen.
Er entstand im Widerstand gegen diskriminierende Fremdbezeichnungen und steht für den Kampf gegen Rassismus, Ausgrenzung und für Gleichberechtigung.

Cis

Cis bezeichnet Menschen, deren Geschlechtsidentität mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt.
Der Begriff steht als sprachliches Gegenstück zu „trans“ und hilft, Geschlechtsidentität differenzierter zu benennen – ohne cis Personen als „normal“ und trans Personen als „abweichend“ darzustellen.

FLINTA*

Das Akronym FLINTA* steht für Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen – also für all jene, die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität von patriarchalen Strukturen diskriminiert werden.
Das Gendersternchen (*) dient dabei als Platzhalter, um auch weitere, nicht ausdrücklich genannte geschlechtliche Identitäten einzuschließen und sichtbar zu machen.

Frau/Mann

Frau und Mann verstehen wir nicht als feste oder ausschließlich biologische Kategorien,
sondern als soziale, historische, kulturelle und politische Konstrukte,
die sich nicht auf ein binäres Geschlechtersystem reduzieren lassen.
Die Vielfalt geschlechtlicher Identitäten wird unter anderem durch das Gendersternchen (*) in Personenbezeichnungen sichtbar gemacht.

Intersektionaler Feminismus

Intersektionaler Feminismus beschreibt eine feministische Perspektive, die anerkennt, dass Unterdrückung nicht nur über Geschlecht wirkt,
sondern sich mit anderen Formen von Diskriminierung – etwa durch Rassismus, Klassismus, Ableismus oder Queerfeindlichkeit – überschneidet.
Der Begriff geht auf die Juristin Kimberlé Crenshaw zurück, die aufzeigte, dass viele Erfahrungen, insbesondere Schwarzer Frauen,
nur verstanden werden können, wenn mehrere Machtachsen gleichzeitig betrachtet werden.
Intersektionaler Feminismus strebt eine gerechtere Gesellschaft an, in der Vielfalt, Verwobenheit und gegenseitige Solidarität sichtbar und wirksam werden.

Schwarz

Schwarze Menschen ist eine Selbstbezeichnung und beschreibt eine gesellschaftliche Position, die von antischwarzem Rassismus betroffen ist.
Das Wort „Schwarz“ wird großgeschrieben, weil es sich nicht auf eine (Haut-)Farbe bezieht, sondern auf eine soziale und politische Konstruktion innerhalb eines globalen Machtverhältnisses, das von weißer Dominanz geprägt ist.

Weiß

Weiß schreiben wir kursiv, weil es sich weder auf eine biologische Eigenschaft noch auf eine tatsächliche Hautfarbe bezieht.
Die Kategorie weiß ist – ebenso wie Schwarzsozial und politisch konstruiert. Weiße Menschen nehmen innerhalb des rassistischen Machtverhältnisses eine vorherrschende und privilegierte Position ein, die durch die kursive Schreibweise sichtbar gemacht werden soll.
Weißsein beschreibt ein oft unbewusstes, aber wirkungsvolles Identitätskonzept, das das Verhalten weißer Menschen prägt und mit strukturellen Privilegien verbunden ist.

Queer

Queer ist eine Selbstbezeichnung für Menschen, deren Geschlechtsidentität, Ausdruck oder sexuelle Orientierung nicht den gesellschaftlichen Normen von Heterosexualität und Zweigeschlechtlichkeit entspricht.
Ursprünglich als Schimpfwort verwendet, wurde der Begriff queer politisch zurückerobert und steht heute für Vielfalt, Selbstbestimmung und Widerstand gegen normative Vorstellungen von Geschlecht und Sexualität.
Queer beschreibt zugleich eine Haltung, die starre Kategorien hinterfragt und Raum für individuelle Erfahrung und fluides Sein schafft.

Biologistischer Determinismus

Die Idee, dass menschliches Verhalten, Denken und Handeln von der Biologie bestimmt wird – also von Genen, Hormonen oder dem Geschlecht.
Nach dieser Sichtweise sind viele Eigenschaften „angeboren“ und können kaum verändert werden. Zum Beispiel: „Frauen sind von Natur aus emotionaler, Männer von Natur aus rationaler.“
Diese Sichtweise übersieht, dass Erziehung, Kultur, Umwelt und persönliche Erfahrungen ebenfalls großen Einfluss haben.